Glutenfreie Weihnachtsguetzli

So gelingen Glutenfreie Weihnachtsplätzchen & Co.

Wenn der verlockende Duft von Weihnachtsplätzchen aus der Küche strömt, tauchen wir in nostalgische Kindheitserinnerungen ein. Das Ausstechen, Verzieren und Naschen gehört einfach dazu, und wer hat das nicht schon einmal genossen? Selbst wenn glutenfreie Ernährung auf dem Programm steht, sollte dieser jährliche Genuss nicht fehlen. Mit bewährten Rezepten und praktischen Küchentipps steht dem süßen Vergnügen von glutenfreien Mailänderli-Herzen, Zimtsternenternen und Co. nichts mehr im Wege.

Was ist Gluten und was ist Zöliakie?

Gluten ist ein Klebereiweiß, das in den Getreiden Weizen, Dinkel, Roggen und Gerste enthalten ist. Es hält den Teig zusammen und macht ihn elastisch.

Es gibt verschiedene Gründe, auf Gluten zu verzichten. Die einen haben eine diagnostizierte Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) und müssen bereits auf Spuren von Gluten verzichten, während andere sich einfach besser fühlen, wenn sie weniger Gluten zu sich nehmen. So oder so lohnt es sich, sich beim Backen ans Credo zu halten: Glutenfrei ist glutenfrei. Das bedeutet, wenn glutenfrei gebacken wird, haben Weizenmehl und Co. nichts in der Küche verloren. Der Mehlstaub kann die glutenfreien Plätzchen kontaminieren, und das wäre vergebliche Liebesmüh. Ebenso ist es wichtig, die Plätzchen ohne Gluten in einer separaten Dose aufzubewahren.

Kann herkömmliches Mehl im Rezept problemlos durch glutenfreies Mehl ersetzt werden?

Nein, auf keinen Fall! Glutenfreies Mehl hat andere Backeigenschaften als herkömmliches Mehl. Bei klassischen Mehl-Butter-Plätzchen ist es wichtig, ein glutenfreies Rezept zu wählen, das schon mehrfach erprobt wurde. Es gibt verschiedene Mehlmischungen für Kuchen und Kekse auf dem Markt, und dies ist der einfachste Einstieg in die glutenfreie Backwelt. Eine Mehlmischung enthält immer einen Anteil glutenfreies Mehl, einen Anteil Stärke und ein Bindemittel.

Manche Plätzchen, wie zum Beispiel Brunsli, bestehen hauptsächlich aus Nüssen und brauchen nur wenig Mehl zum Binden. Bei sehr kleinen Mehlmengen, wie zum Beispiel 2 Esslöffel Mehl auf 500 g Teig, kann dieses durch glutenfreies Mehl oder Maizena ersetzt werden.

Die köstlichen Basler Brunsli enthalten nur eine geringe Menge Mehl. Diese kann durch Maizena ersetzt werden.

Zimtsterne sind von Natur aus glutenfrei, da sie Mandeln, Zucker und Eiweiß enthalten.

Welche Plätzchensorten lassen sich besonders leicht in einer glutenfreien Variante zubereiten

Zum Glück gibt es viele köstliche Weihnachtsplätzchen, die als Hauptzutaten Nüsse, Kokosnuss, Schokolade oder Cornflakes verwenden und komplett ohne Mehl auskommen. Daher lohnt es sich, auch unter den Originalrezepten nach "glutenfreien Plätzchen" zu suchen.

Glutenfreie Klassiker

Zimtsterne
Haselnuss-Makronen
Kokos-Makronen
Cornflakes-Schoko-Häufchen
Amaretti
Florentiner

Wie gelingen Mailänderli und andere Plätzchen mit reichlich Mehl?

Auf jedem Weihnachtsplätzchenteller dürfen Mailänderli und Spitzbuben nicht fehlen. Obwohl diese einen großen Mehlanteil haben, lassen sie sich auch glutenfrei zubereiten.

Weihnachtsplätzchen mit einem hohen Mehlanteil

Mailänderli
Spitzbuben
Vanillekipferl
Schwarz-Weiss-Gebäck
Chräbeli
Lebkuchen

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass du dich präzise an die Mengenangaben hältst. In den meisten Rezepten wird eine glutenfreie Mehlmischung empfohlen, die sich sehr gut bewährt hat. Beim Verzieren ist Fingerspitzengefühl gefragt, da glutenfreie Plätzchen tendenziell leichter auseinanderbrechen können.

Auch das legendäre Schwarz-Weiss-Gebäck gelingt in einer glutenfreien Variante.

Glutenfreie Spitzbuben

Worauf ist generell zu achten beim glutenfreien Backen im Vergleich zu Weizen- oder Dinkelmehl?

Der glutenfreie Teig hat eine höhere Klebrigkeit im Vergleich zum herkömmlichen Plätzchenteig. Trotz dieser Eigenschaft sollte kein zusätzliches Mehl hinzugefügt werden, um ein zu trockenes Gebäck zu vermeiden. Falls der Teig zu fest klebt, kann er für eine Weile in den Kühlschrank gestellt werden, um seine Konsistenz zu festigen.

Die Möglichkeit, das Backmehl selbst zu mischen, kann ebenfalls Spaß machen. Beliebte Mehlsorten für süße Gebäcke sind Vollkorn-Reismehl, Mandelmehl und Buchweizenmehl. Eine allgemeine Faustregel für die eigene Mehlmischung lautet: 2 Teile Getreidemehl, 1 Teil Stärkemehl und ein Bindemittel. Das Bindemittel, bestehend aus Nahrungsfasern, bindet Wasser und verhindert, dass die Plätzchen bröselig werden.

Gern verwendete Bindemittel

Xanthan
Fibrex (Zuckerrübenfasern)
Flohsamenschalen
Johannisbrotkernmehl
Guarkernmehl

Tipps und Tricks für den glutenfreien Weihnachtsplätzchen-Spass

Aufgrund der höheren Feuchtigkeit und Klebrigkeit von glutenfreiem Teig ist es ratsam, den Teig auf einem Backpapier auszurollen und ihn dabei mit Klarsichtfolie abzudecken.
Falls der Teig zu klebrig ist, kann er im Kühlschrank wieder fester werden. Es ist hilfreich, den Teig vor der Verarbeitung eine Weile in den Kühlschrank zu stellen.
Beim Ausstechen von glutenfreien Plätzchen ist Fingerspitzengefühl gefragt, da das Gebäck aufgrund des fehlenden Klebers schneller brüchig sein kann.
Heissluft ist nicht ideal für das Backen von glutenfreiem Gebäck, da die zirkulierende Luft das Gebäck austrocknen kann. Es ist besser, Ober- und Unterhitze zu verwenden.